Sonntag, 27. September 2009

Strafe Gottes



Um dieses Zitat in seiner ganzen Abscheulichkeit erfassen zu können, muss man sich ein wenig mit der Geschichte beschäftigen. Kurz gesagt: David schwängert die Ehefrau von Uria, stellt sicher, dass Uria in der nächsten Schlacht stirbt und Gott betraft darauf hin David für seine Sünden, in dem er dessen Sohn (!) tötet. Etwas länger gesagt...

Die Geschichte dreht sich um ein kleines, sündhaftes Abenteuer des Königs David, Gottes Liebling und derjenige der Goliath mit einer Steinschleuder erschlug (1. Samuel 17:49) oder auch nicht (2. Samuel 21:19). Während dieser sein Heer gegen die Ammoniter ausziehen lässt, um diesen ein für alle Mal zu zeigen, wo der Hammer hängt, gönnt sich König D ein wenig Erholung in Jerusalem.

Eines Abends geht er auf den Dächern seines Hauses spazieren und entdeckte die schöne Bathseba bei der Körperpflege. In wilder Wolllust entbrannt, erkundigte sich König D nach der Schönen, erfuhr ihren Namen und den kleinen Umstand, dass Bathseba verheiratet war. Aber natürlich lässt sich so ein König und Liebling Gottes von einem kleinen Gebot, dass wohl irgendwas mit Begehren und des Nächsten Weibes zu tun haben soll, nicht aufhalten. Er ließ die Angehimmelte zu sich bringen und "lag bei ihr."

Und weil das Kondom noch nicht erfunden war, kam es wie es kommen musste. Bathseba wurde schwanger. Doch König D, der alte Stratege, wusste sich zu helfen. Er befahl, dass der Ehemann von Bathseba, der oben im Zitat erwähnte Uria, in der ersten Reihe kämpfen und sich das Rest des Heeres dann hinter Urias Rücken zurückziehen sollte. König Ds Plan ging natürlich auf und Uria starb auf dem Schlachtfeld.

Aber irgendwie muss Gott Wind von dieser Sache bekommen haben und war - wie wir Briten sagen - not amused. Über seinen Stellvertreter Nathan, ließ der liebe und gerechte Gott dann also folgendes ausrichten.
Siehe, ich will aus deinem eigenen Hause Unglück über dich erwecken und will deine Weiber vor deinen Augen nehmen und sie deinem Nächsten geben, daß er an der hellen Sonne bei deinen Weibern schlafe! Denn du hast es heimlich getan, ich aber will solches vor ganz Israel und vor der Sonne tun! [...]

So hat auch der HERR deine Sünde hinweggenommen; du sollst nicht sterben! Doch weil du den Feinden des HERRN durch diese Geschichte Anlaß zur Lästerung gegeben hast, so wird auch der Sohn, der dir geboren ist, gewißlich sterben!

Quelle: 2. Samuel 12, 11-14
Tja. und der kleine Racker, der nun wirklich nichts dafür konnte, stirbt sieben Tage später. Klingt komisch, ist aber so.