Zeigt man mit einer bestimmten Methode, dass die Überzeugungen eines Gläubigen falsch sind, dann ändert dieser nicht seine Überzeugungen. Vielmehr lehnt er zuerst die Anwendbarkeit der Methode auf das vorliegende Problem ab und zweifelt dann an der Methode selbst, um dem (Selbst-)Vorwurf wechselnder Maßstäbe vorzubeugen.
- Widerspricht ein wissenschaftlicher Fakt der persönlichen Überzeugung, dann zweifelt man nicht an dieser Überzeugung, sondern an der gesamten Wissenschaft. Siehe: Wissenschaft vs Überzeugung
- Zeigt man mittels Logik, dass die bevorzugte Gottesversion in sich widersprüchlich (und damit unsinnig) ist, dann lehnt der Gläubige nicht diese Gottesversion ab, sondern die Anwendbarkeit der Logik. Siehe: Von Wille und Allwissenheit
- Weist man darauf hin, dass Gott laut der Bibel moralisch verachtenswerte Handlungen durchführt (Flut, Salzsäule, unschuldiges Kind töten), so nennt der Gläubige Gott nicht schlecht, sondern lehnt die Anwendbarkeit seiner eigenen Moral auf Gott ab. Siehe: Strafe Gottes
Nachdem der Gläubige also Wissenschaft als Methode zum Erkenntnisgewinn, Logik als Grundlage jeglicher Begründung und sogar seinen eigenen Sinn für Moral über Bord geworfen hat, was bleibt dann noch vom ihm übrig?