Donnerstag, 13. August 2009

Im Namen des Atheismus...

... wurde noch nie eine einzige Handlung begangen. Das ist schlicht und einfach unmöglich.

Immer wieder hört und liest man von Gläubigen das Argument, dass furchtbare Taten im Namen des Atheismus begangen wurden. Meistens werden hier dann Hitler, Stalin und Mao in einem selbstgerechten Atemzug genannt. Abgesehen davon, dass Hitler Katholik war und von den antisemitschen Schriften Luthers inspiriert wurde, ist es schon rein formallogisch unmöglich eine Handlung mit dem Atheismus zu begründen.

Damit man innerhalb eines Gedankensystems einen Schluss ziehen kann, muss es mindestens zwei Grundannahmen (Prämissen, Axiome) geben. Mit der alleinigen Aussage, dass der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, werden keine Eltern ihre Kinder zu einem ordentlichen Betragen bewegen können. Erst wenn sie zusätzlich behaupten, dass nur brave Kinder Geschenke bekommen, werden sich die geschenkgeilen Blagen die letzten vier Tage vor Weihnachten einen Hauch besser benehmen.

Wie im ersten Post klargestellt wurde, beantwortet der Atheismus eine einzige Frage und stellt daher eine Weltanschauung mit nur einer Grundannahme dar. Deswegen kann man eine Handlung niemals mit dem Atheismus begründen. Anders ausgedrückt gibt es keine logische Argumentationskette, die mit "Es gibt keinen Gott" anfängt und bei "deshalb ermorde ich alle Juden" endet.

Hitler, Stalin und Mao konnten gar nicht im Namen des Atheismus die vielen Millionen umbringen. Diese schrecklichen Taten wurden vielmehr im Namen von verblendeten, menschenverachtenden und fundamentalistischen Ideologien begangen. Hitler hat im Namen des deutschen Nationalsozialismus 55 Millionen Menschen in den Tod geschickt, Stalin 30 Millionen für seine kommunistische Diktatur und Mao 76 Millionen für sein machtbesessenes Ego.

Das alles sind Ideologien mit alleinigem und absolutem Wahrheitsanspruch, die mit bestialischen Strafen drohen, sollte man es wagen diese zu hinterfragen. Religiöse Ideologien verschieben im allgemeinen nur diese Androhungen in das Leben nach dem Tod. Die Taten der genannten Diktatoren stehen also nicht in Opposition zur Religion sondern in Eintracht daneben.