Sonntag, 29. August 2010

Zitat zum Sonntag

Die katholische Kirche begeht wieder einmal den strategischen Irrtum, mit kämpferischem Mut die gestrigen Barrikaden zu besteigen.

- William S. Schlamm (1904-1978), politischer Publizist

Freitag, 27. August 2010

Your moment of Zen

Ein kleines Licht frug das Große: Was ist das Nichts?
Das Große antwortete: Die Antwort "nichts" ist falsch.
Das kleine Licht erwiderte: Ich verstehe nicht.
Das Große entgegnete: Korrekt.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Zen, in kleinen Portionen genossen und als intellektuelle Spielerei durchaus zugeneigt bin? Wie auch immer. Ich verabschiede ich erstmal für zwei Wochen in den mehr oder minder verdienten Urlaub. Die Kommentarfunktion werde ich aktiviert lassen. Seit also nett zu einander.

Donnerstag, 26. August 2010

Pat Condell (74) - An Irish Joke


Ich fühle mich auch öfters in meinen der Redlichkeit verpflichtenden Gefühlen verletzt, wenn sich jemand auf Grund meiner Ausführungen in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlt.

Dienstag, 24. August 2010

Heil Gott!

Quelle: lolgod.blogspot.com

Eine weitere Episode zu unserem beliebten Thema "Atheismus war Schuld am Faschismus".

Montag, 23. August 2010

Willensfreiheit im Himmel

Der geschulte Christ wird die allgemein bekannten Fragen nach der inneren Widersprüchlichkeit Gottes, nach der Theodizee oder nach schrecklichen  Bibelstellen recht locker mit seinen Standard-Nicht-Antworten abfangen können. Wäre es aber nicht schön, wenn es eine unschuldige Frage gäbe, die sogar diesen ins Rudern bringen würde? Vielleicht sogar eine Frage, die – egal wie beantwortet – das gesamte Christentum ad absurdum führte? Die Frage, die diesen hohen Ansprüchen am nächsten kommt, dürfte die folgende sein: Gibt es den freien Willen im Himmel?

Erstaunlicherweise braucht man nicht einmal viel Hintergrundwissen, um die Implikationen dieser Frage nachvollziehen zu können. Hierzu möchte ich mit dem altbekannten Theodizee-Problem beginnen.

Theodizee heißt übersetzt "die Rechtfertigung Gottes" und die Idee dahinter ist schnell erklärt. Wenn Gott vom Schlechten in dieser Welt weiß, er mächtig genug ist, um dieses zu verhindern und er uns doch so dolle liebt hat, wieso verhindert er dann nicht das Böse? Die Standard-Nicht-Antwort des Theisten wird meist der Hinweis auf unsere Willensfreiheit sein. Diese würde Gott uns nämlich nehmen, wenn er eingreifen würde.

Der Zusammenhang zwischen Gott und menschlicher Willensfreiheit wird auch im Mythos von der Vertreibung aus dem Paradies behandelt. Die Geschichte ist wohl bekannt. Gott erschafft den Menschen und setzt diesen ins Paradies, auf das der Mensch dieses bebaue und bewahre. Bevor der Mensch sich dann so richtig ins Zeug legt, wurde er noch von Gott eingewiesen.
Siehe, Mensch, was ich für Dich erschaffen habe! All dieser Reichtum, der gesamte Garten Eden steht Dir zur Verfügung! Von allen  Bäumen darfst Du essen. Nur vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse (für den ich sonst nirgendwo Platz hatte) sollst Du nicht essen. Denn sonst muss ich Dich umbringen... ähm... wirst Du gewisslich sterben.

Nein, nicht dieser Baum. Siehst Du den Baum da hinten? Nein. Nicht den. Den da! Weiter links.  Ja, genau den! Der mit den besonders leckeren Früchten. Von dem nüchts, allet klar?

Etwas frei nach 1. Moses 2:15-17
Natürlich drängt sich die Frage auf, warum Gott den blöden Baum überhaupt erst ins Paradies gestellt hat, wohl wissentlich dass der Mensch trotz Verbot davon naschen und damit aus dem Garten vertrieben werden wird. Die häufigste Antwort der Bibelumblätterer ist eine ähnliche wie die Antwort auf die Theodizee-Frage: Gott musste uns die Wahl geben, damit er unsere Willensfreiheit nicht einschränkt. Ohne Baum gäbe es ja keine Wahl.

Übergehen wir mal das Problem, dass Gottes Allmacht hier unbewusst (oder bewusstlos?) amputiert wird und nehmen die Kausalität so hin: Gott muss uns die Wahl zwischen Gut und Böse lassen, um unsere Willensfreiheit nicht einzuschränken. Mit dieser Prämisse fragen wir also den Christen und schauen uns die potentiellen Antwortmöglichkeiten an.

Gibt es den freien Willen im Himmel?

Antwort: Nein. Nach allgemein akzeptierter christlicher Vorstellung sind wir nur deswegen keine Marionetten Gottes sondern selbstständige Lebewesen, weil wir den freien Willen haben. Das bedeutet aber auch, dass, wenn wir im Leben nach dem Tod keine Willensfreiheit haben, wir dann nur Marionetten – um nicht zu sagen Zombies – wären.

Antwort: Ja. Die christlichen Glaubensannahmen über das Leben nach dem Tod, dem Himmel und dem ganzen Rest sind vielfältig und von unterschiedlicher Diffusität. Generell lässt sich aber wohl unterstellen, dass der Christ sich den Himmel als Leben in Gottes Nähe vorstellt (sprich: ohne Sünde oder ohne Trennung von Gott). Das bedeutet auch, dass es in Gottes Nähe nichts Böses gibt, sich die Menschen also immer für das Gute entscheiden werden – wie das mit dem freien Willen zusammenpasst, weiß ich jetzt auch nicht.

Jedenfalls kann und hat Gott eine Welt erschaffen, in der es zwar Willensfreiheit gibt aber nichts Böses. Damit wird allerdings das gesamte Christentum inklusive Jesus Kreuzigungstod vollkommen überflüssig. Denn Jesus hat sich ja kreuzigen lassen, um uns mit der Annahme seines Sühneopfers die Gelegenheit zu geben, die Trennung von Gott zu überwinden und dabei unsere Willensfreiheit zu erhalten. Diesen ganzen Murks hätte sich Gott einfach ersparen können, wenn er nur den Himmel erschaffen hätte. Das Resultat wäre dasselbe. Das ganze Leid, alle jemals erlittenen Schmerzen auf dieser Erde, die ängstliche Unwissenheit wären schlicht überflüssig und es stellt sich die Frage: Warum?

Ähnliches gilt auch für das Theodizee-Problem. Wenn schon Gottes Präsenz im Himmel nicht die Willensfreiheit einschränkt, wie könnte dann Gottes Eingreifen in diese Welt den freien Willen beeinträchtigen?

Das Fazit: Egal wie der Christ die Frage nach der Willensfreiheit im Leben nach dem Tod beantwortet, es führt immer zu einem, seinen Glaubensannahmen widersprechenden Ergebnis. Entweder enden wir als Zombies oder das Christentum an sich wird nicht nur überflüssig, sondern lässt sich nur als abgrundtiefe Bosheit Gottes interpretieren.

Donnerstag, 19. August 2010

Montag, 16. August 2010

Das Problem mit den Kopftuchträgerinnen...

... ist der Umstand, dass diese ein Kopftuch tragen. Und wenn man diese widerspenstigen Kopftuchträgerinnen bittet, ihr Corpus Delicti abzulegen, dann weigern sie sich dreist und schlicht. Ein Problem das alle Nichtkopftuchträgerinnen nicht verursachen!

Auf diese sinnige Erkenntnis ist der Bildungsdirektor von St. Gallen Stefan Kölliker gekommen und schämt sich in keinerlei beobachtbarer Weise diesen Gehirnschluckauf auch noch in der 20 Minuten kundzutun. Aber Kölliker ist als SVP-Mitglied (so was wie die schweizer Entsprechung zur CSU auf Speed) natürlich auch Experte für den gelebten Islam und als solcher weiß er ganz genau, welche religiöse Bedeutung das Kopftuch hat:
Kölliker: Das Kopftuch ist kein religiöses Symbol.

Quelle: 20 Minuten (Printausgabe vom 6.8.2010)
In Umfragen geben allerdings fast alle Kopftuchträgerinnen als Grund für ihr Kopftuchgetrage religiöse Verpflichtung an. Entweder lügen also diese Kopftuchträgerinnen in den Umfragen oder sie wissen schlicht nichts über ihre eigene Religion. Aber was soll man von Kopftuchträgerinnen auch schon anderes erwarten, nicht wahr Kölliker?

Jedenfalls liegt für Kölliker die Lösung des Kopftuchträgerinnenproblems auf der Hand.
Kölliker: Ein Kopftuchverbot würde die Integration fördern.
Ach so. Der Verbot von religiösen Symbolen, von denen nur behauptet wird, dass diese religiöse Symbole darstellten, in Wirklichkeit aber eben keine sind, fördert die Integration. Gut zu wissen.

Ich lebe übrigens als atheistischer Einwanderer in der Schweiz und bisher konnte mir noch keiner die Bibelstelle zeigen, in der Kirchturmglockengeläut gefordert wird. Kölliker? Sie wissen was zu tun ist!

Sonntag, 15. August 2010

Zitat zum Sonntag

Die Frage, woher die Rationalität denn stamme, sei außerhalb ihrer Kompetenz. "Die Naturwissenschaft kann und darf darauf nicht direkt antworten."

- Papst Benedikt XVI. (1927-) definiert, was die Naturwissenschaft darf und was sie nicht darf.

Freitag, 13. August 2010

Dienstag, 10. August 2010


Ein r/atheism Fundstück

Montag, 9. August 2010

Ketzer 2.0 - Jetzt käuflich

Für den wahren Fan des Podcast für gottlose Gedanken zum Leben gibt es jetzt auch Fanartikel. Von mir höchstpersönlich designed, weil es für mich nichts wichtigeres gibt als zahlungskräftige Fans. Übrigens bin ich für weitere Ideen durchaus offen...

Sonntag, 8. August 2010

Zitat zum Sonntag

Interpretation... das Feigheitswort der Epoche.

- Günther Anders (1902-1992), österreichischer Sozialphilosoph und Schriftsteller

Donnerstag, 5. August 2010

Mittwoch, 4. August 2010

Netztrüffel

Ich stehe dafür: Wissen ist Macht. Doch nicht das äußerliche Wissen. Wenn ich ein Buch habe, weiß wo es steht und was drin ist, von den Buchstaben her – habe ich noch kein verfügbares Wissen.
Gefunden hier: http://astrologieklassisch.wordpress.com
Oink! Oink!

Dienstag, 3. August 2010

Der argumentative Rückzug in die Selbstaufgabe

Zeigt man mit einer bestimmten Methode, dass die Überzeugungen eines Gläubigen falsch sind, dann ändert dieser nicht seine Überzeugungen. Vielmehr lehnt er zuerst die Anwendbarkeit der Methode auf das vorliegende Problem ab und zweifelt dann an der Methode selbst, um dem (Selbst-)Vorwurf wechselnder Maßstäbe vorzubeugen.
  • Widerspricht ein wissenschaftlicher Fakt der persönlichen Überzeugung, dann zweifelt man nicht an dieser Überzeugung, sondern an der gesamten Wissenschaft. Siehe: Wissenschaft vs Überzeugung
  • Zeigt man mittels Logik, dass die bevorzugte Gottesversion in sich widersprüchlich (und damit unsinnig) ist, dann lehnt der Gläubige nicht diese Gottesversion ab, sondern die Anwendbarkeit der Logik. Siehe: Von Wille und Allwissenheit
  • Weist man darauf hin, dass Gott laut der Bibel moralisch verachtenswerte Handlungen durchführt (Flut, Salzsäule, unschuldiges Kind töten), so nennt der Gläubige Gott nicht schlecht, sondern lehnt die Anwendbarkeit seiner eigenen Moral auf Gott ab. Siehe: Strafe Gottes
Nachdem der Gläubige also Wissenschaft als Methode zum Erkenntnisgewinn, Logik als Grundlage jeglicher Begründung und sogar seinen eigenen Sinn für Moral über Bord geworfen hat, was bleibt dann noch vom ihm übrig?


Sonntag, 1. August 2010

Zitat zum Sonntag

Wo der Ketzer Nein sagt, beginnt der Theologe zu interpretieren.

- Walter Kaufmann (1921-1980), deutsch-amerikanischer Philosoph