Montag, 31. August 2009

Die Antwort auf alle Gebete

Antrag abgelehnt.


Haftungsausschluss: Auf Grund der vermehrten und falschen Behauptungen, dass einige mittels Gebete  beantragte Wünsche stattgegeben wurden, sehen wir uns gezwungen auf folgendes hinzuweisen. Alle Ereignisse, die scheinbar mit Ihrem im Gebet geäußerten Wunsch konform gehen, sind rein zufälliger Natur.

Sonntag, 30. August 2009

Logische Fehlschlüsse (1) - Falsche Dichotomie

Beschreibung: Die Menge an möglichen Antworten auf eine Frage wird fälschlicherweise auf zwei Alternativen reduziert.

Logische Struktur: Entweder A oder B.

Beispiel: Eine korrekte Dichotomie ist die Aufteilung einer Menge in zwei gegensätzliche, sich in ihren Eigenschaften ausschließende Untermengen. Etwa: Gott existiert oder er existiert nicht.

Eine falsche Dichotomie ergibt sich, wenn man zum Beispiel für die Frage nach unserem Ursprung nur zwei mögliche Antworten zulässt. Die Aussage "entweder Gott oder die Evolution hat uns geschaffen" ist deswegen falsch, weil sie die potentiell unendliche Menge an anderen Antworten implizit ausklammert.

Aber genau das ist natürlich der Grund, warum unsere naive Kreationistenfreunde so gerne die Evolutionstheorie angreifen. Sollten sie mit ihren Bemühungen Erfolg haben, dann würde in ihrer Gedankenwelt Gott automatisch gewinnen. Aber selbst da liegen sie niedlich falsch.

Man kann also ganz beruhigt folgende Diskussionsstrategie anwenden. Nehmen wir mal an die Evolutionstheorie wäre falsch, beweise dass Gott uns erschaffen hat...

Pat Condell (058): Apologist for Evil


Quellen: patcondell.net, youtube

Samstag, 29. August 2009

Gehirnwäsche Xtreme erfolgreich

Die Ankunft des westafrikanischen Landes Mali in die Moderne ist knapp vor der Ziellinie gescheitert. Wie berichtet hatte das Parlament ein Gesetz verschiedet, dass die Rechte der Frauen in der Ehe stärken sollte.
Das Gesetz sah größere Rechte der Frauen vor allem in der Ehe vor, darunter die Gleichstellung von Mann und Frau, die sich gegenseitig zu achten hätten. Frauen seien nicht länger verpflichtet, ihrem Ehemann untertan zu sein. Auch sollten Ehefrauen und Töchter erstmals das Recht erhalten, nach dem Tod des Mannes dessen Eigentum zu erben.

Quellen: nn-online.de, Atheist Media Blog
Wie damals in diesem Blog nicht berichtet, musste das Gesetz noch vom Präsidenten Amadou Toumani Touré unterzeichnet werden. Dieser knickte aber nun vor den massiven Protesten seiner muslimischen Mitbürger ein und gab das Gesetz mit dem Hinweis auf die "nationale Einheit" zur Überarbeitung an das Parlament zurück.

- statt das Gesetz mit dem vollkommen Offensichtlichen zu begründen. Das Gesetz stärkt die Rechte der Frau, macht diese aber nicht zur Pflicht. Wenn die Menschen nach den moralischen Vorstellung ihrer Religion leben wollen, dann könnten sie das weiterhin tun. Warum muss man also die Rechte der Menschen, die das eben nicht wollen, radikal einschränken?

Das ist genau der gleiche Mist, den die religiösen mit den Themen Abtreibung und Gleichstellung von homosexuellen Paaren betreiben. Ihr seit gegen Abtreibung? Dann treibt nicht ab und verschont den Rest der Welt mit euren unbegründeten, weil beliebig definierten Moralvorstellungen.

Freitag, 28. August 2009

Eine Antwort auf alle Fragen

Woher kommen wir?
- Gott hat uns geschaffen.

Warum ist der Himmel blau?
- Gott hat ihn so erschaffen.

Woher wissen Zugvögel wohin sie im Winter fliegen müssen?
- Gott hat sie so erschaffen.

Woher kommt Moral?
- Gott hat sie uns gegeben.

Warum kommt Homosexualität bei fast allen Tierarten vor?
- Gott hat sie so erschaffen.

Wieso friert ein See von oben nach unten zu und nicht umgekehrt?
- Gott hat Wasser mit dieser Eigenschaft ausgestattet.

Woher kommt die Liebe?
- Gott hat sie uns geschenkt.

Warum gibt es mehr Materie als Antimaterie?
- Gott hat es so eingerichtet.

Woher kommen all die Millionen verschiedenen Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien und Viren?
- Gott hat sie erschaffen.

Wieso können wir Gesichter in Wolken sehen?
- Gott hat uns diese Fähigkeit gegeben.

Woher kommt der Sauerstoff zum atmen?
- Gott erschafft ihn.

Was ist der Sinn des Lebens?
- Gott zu dienen.

Warum werden die Zähne eines Elefanten im Alter durch Abnutzung unbrauchbar, so dass dieser langsam und qualvoll verhungern muss?

Donnerstag, 27. August 2009

Lustkaugummischmuggel

Offensichtlich bedient sich die israelische Regierung einer ganz neuen und exotischen Strategie, um den Widerstand der Palästinenser zu schwächen. Kaugummi-Schmuggel.

Islam Schahwan (nicht vewandt oder verschwägert), Sprecher der Hamas-Polizei im Gaza-Streifen berichtet über die perfide Wirkungsweise der Kaugummis.
„Nach einer halben Stunde Kauen müssen Sie unbedingt Sex haben, sofort, mit allem, sogar mit dem Fernseher”, sagt er, es ist ihm sichtlich peinlich.

Quellen: spiegel.de, Atheist Media Blog
Hiermit möchte ich offiziell einen Geschäftsvorschlag an die israelische Regierung herantragen. Kann ich diese Lustkaugummis exklusiv in Europa vertreiben? Was wäre ich schnell reich - und mein bester Kunde.

Die gesellschaftlichen Auswirkungen der neuen Superwaffe sind verheerend.
„Diesen Kaugummi hat die israelische Regierung nach Gaza geschmuggelt, er sollte an Schüler und Schülerinnen verteilt werden, um unsere Gesellschaft zu zersetzen.” Die Jugendlichen sollten mittels Sex gegen die Hamas aufgehetzt werden, so sieht er das, so lautet die offizielle Propaganda.
Aber das Schlimmste konnte gerade noch verhindert werden.
Insgesamt 40 Kilo Lust-Kaugummi hat Schahwan konfisziert und im Tresor des Polizeihauptquartiers weggeschlossen, sicher ist sicher.
Eh... Wieso genau hat man diese abscheulichen Kaugummis nicht einfach vernichtet und stattdessen weggeschlossen? Eigenbedarf? Jedes mal wenn man denkt, dass nun aber wirklich der Gipfel der Blödheit erklommen ist...

Dunning-Kruger-Effekt

Dunning-Kruger-Effekt: Die, von David Dunning und Justin Kruger entdeckte und 1999 veröffentlichte, Tendenz inkompetenter Menschen ihr eigenes Können und Wissen zu über- und das Können und Wissen von Experten zu unterschätzen.

Der DKE findet gerade unter Gläubigen eine erstaunlich großzügige Verbreitung und ein ganz hervorragendes Beispiel dafür ist auf welcher-urknall.de zu bewundern.

Dienstag, 25. August 2009

Missionsauftrag Hölle

Eskimo: "Wenn ich nichts von Gott und der Sünde wüsste, müsste ich dann in die Hölle gehen?"
Missionar: "Nein, wenn Du nichts davon wüsstest, dann nicht."
Eskimo: "Warum erzählst Du es mir dann?"


Nach christlichem Verständnis ist das ganze Leben hier auf der Erde ein großes Spiel. Die Gewinner kommen in den Himmel, die Verlierer müssen in die Hölle. Leider können sich die Christen nicht darauf einigen, nach welchen Regeln gespielt wird. Ist es notwendig zu glauben oder reicht es ein guter Mensch zu sein oder ist alles gar vorher bestimmt? Man weiß es nicht.

Worauf sich die meisten Christen allerdings einigen können, ist dass alle Menschen, die nichts von diesem Spiel wissen können, in den Himmel kommen. Man denke nur an all die Menschen, die niemals eine Chance hatten von Jesus und der ...nun ja... frohen Botschaft zu hören. Es wäre eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, wenn diese auf ewig brennen müssten, ohne überhaupt was dafür zu können. Diese Alternative ist wohl für Christen nicht zu rechtfertigen.

Hätte also damals der kleine Kreis der Eingeweihten (Aposteln) einfach mal die Klappe gehalten, dann wüssten wir heute nichts vom Spiel, wären alle Gewinner und würden alle in den Himmel kommen. Aber nö...



Es geht aber noch weiter. So lesen wir denn in der Bibel vom Missionsauftrag.
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.

Matthäus 28:18-20
Die Jünger sollen ausziehen und die Botschaft des Zimmermannsohns verbreiten. Wenn aber jemand von der Botschaft hört, dann sinkt ja die Wahrscheinlichkeit, dass dieser in den Himmel kommt. Missionieren ist nun gerade das Schlechteste, was die Christen nach Ihrem eigenen Verständnis der Menschheit antun könnten.

Aber welche Gestalt aus der biblischen Mythologie hätte eigentlich ein Interesse daran, möglichst viele Menschen in die Hölle zu schicken? Wer hat wohl den Missionsauftrag in die Bibel gefummelt und wem spielen die Missionare in die Hände?

Bring it on!


Quelle: youtube

Als ich vor gut einem Jahr angefangen habe, mich mit dem Glauben und der Religion zu beschäftigen, interessierte mich vor allem eine Frage brennend. Wieso glauben Menschen? Ich konnte mir absolut keinen Reim darauf machen, warum so viele Menschen lieber an etwas ihnen Nützliches als an etwas demonstrierbar Wahres glauben und glauben wollen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass soviele Menschen bewusst die Augen vor der Realität verschließen. Wieso sind die Gläubigen so unkritisch gegenüber ihrer persönlichen Wahrnehmung als auch gegenüber ihren ankonditionierten Dogmen? Alle Fragen und Diskussionen halfen nichts.

Bis ich dann vor kurzer Zeit über das obige Video gestolpert bin. In diesem hält Andy Thomson, Psychiater und Mitarbeiter der Universität Virginia, einen inhaltlich genialen Vortrag mit dem Titel "Why we believe in Gods." In diesem erklärt Thomson eindrucksvoll die kognitiven Mechanismen, die zum religiösen Glauben führen. Dabei sind kognitive Mechanismen fest in unserem Gehirn verdrahtete Verabeitungsvorgänge, auf die wir keinerlei bewussten Einfluss haben. Mustererkennung, Intentionserkennung, Gesichtserkennung oder Empathie wäre Beispiele für kognitive Mechanismen. Thomsom demonstriert wie all diese Mechanismen im Verbund dazu führen, dass Menschen nicht nur glauben, sondern das der Glaube praktisch die Standardeinstellung des Mensches ist.

Jedem, der sich ein bisschen für die Thematik interessiert, sei dieses Video wärmstens ans Herz gelegt - aber auch vorgewarnt. Thomson präsentiert unglaublich viele Informationen, von denen die Meisten wohl noch nie etwas gehört haben, in sehr kurzer Zeit. Es ist leicht den Anschluss und vor allem den Überblick zu verlieren. Und was die Struktur und Präsentationsart anbelangt, bekleckert sich Thomson auch nicht gerade mit Ruhm...

Montag, 24. August 2009

Sonntag, 23. August 2009

Gehirnwäsche Xtreme

In Mali, dem westafrikanischen und stark muslimisch geprägten Land mit dem Wahlspruch "Ein Volk, ein Ziel, ein Glaube," wurde Anfang des Monats ein Gesetz vom Parlament verabschiedet, dass die Rechte von Frauen in der Ehe stärken soll. Und wie es sich für ein von Islam dominiertem Land gehört, gibt es lautstarke und anhaltende Proteste gegen das Gesetz - allerdings von unerwarteter Seite. Von Frauen.

So diktierte Hadja Sapiato Dembele, Vorsitzende der "Nationalen Union muslimischer Frauenverbände," folgendes in die verblüfften Notizbücher der BBC Mitarbeiter.
"We have to stick to the Koran," Ms Dembele told the BBC's Focus on Africa programme. "A man must protect his wife, a wife must obey her husband."

"Wir müssen uns an den Koran halten. Ein Mann muss seine Frau beschützen, eine Frau muss ihrem Mann gehörchen."

Quelle: BBC News, (krude Übersetzung vom Autor)
ehh.... WHAT THE FUCK?

Jörg Schönblöd - Nachtrag

Jörg Schönbohm gelang es mit seiner Forderung für die Re-Christianisierung Ostdeutschlands, nicht nur die üblichen Verdächtigen, sondern auch die katholische Kirche zu irritieren.
"Die katholische Kirche reagierte mit Zurückhaltung auf die Äußerungen des CDU-Politikers. „Wir können den Menschen den Glauben nicht verordnen“, sagte Martina Richter, Sprecherin des Erzbistums Berlin. Auch könne man nicht pauschal von Verwahrlosung in Ostdeutschland sprechen."

Quellen: tagesspiegel.de, Atheist Media Blog
So weit so offensichtlich. Doch leider konnte sich Frau Richter nicht zusammenreißen und schaltete in den Christenmodus.
"Dennoch sei die Vermittlung christlicher Werte wichtig, sagte Richter. So könne auch radikalen Ideologien vorgebeugt werden."
Da hat die gute Dame natürlich absolut Recht. So haben doch die, in der damaligen Gesellschaft fest verankerten, christlichen Werte den Nationalsozialismus verhindert.

Mr. Deity and the really unique gift


Wer die Show noch nicht kennt, dem sei gesagt, dass die Frau Lucy heißt. Es sollte wohl nicht allzu schwer zu erraten sein, welche Gestalt aus der biblischen Mythologie sie darstellen soll.

Samstag, 22. August 2009

Jörg Schönblöd

Jörg Schönbohm, derzeitiger Innenminister Brandenburgs, Generalleutnant a.D. und bisher bekannt für seinen selbstlosen Einsatz gegen die Verschärfung des Waffenrechts und für das Verbot von Killerspielen, offenbarte nun einen ganz neuen Aspekt seines gefühlten Wissens.
"[Wir müssen] intensiv besprechen, was 40 Jahre Indoktrination in der DDR bedeuten, wie wir Verwahrlosung und Entbürgerlichung verhindern können und was wir gegen die Entkirchlichung und für die Wiederbelebung des Christentums in Ostdeutschland tun können."

Quelle: welt.de
...ejakulierte er in das Mikrofon eines wehrlosen Journalisten der Nachrichtenagentur dpa. Erschreckend daran ist die implizite, als gefühlte Tatsache angenommene und vor allem demonstrierbar falsche Annahme, dass die Entkirchlichung mit einem Verfall der Moral einhergehen würde. Noch erschreckender ist, dass auch ein einflussreicher und damit vermutlich intelligenterer Mann, genau den gleichen Schwachsinn von sich gibt wie das religiöse Fußvolk.



Höchstunverehrter Herr Innenminister,

Sie haben doch mit Sicherheit Zugang zum wissenschaftlichen Dienst einer deutschen Behörde. Ich möchte Ihnen anraten, sich von diesem ein Dossier über die Korrelation von Glauben und Friedlichkeit in den Ländern der Welt zusammenstellen zu lassen. Ich bin mir auch sicher, dass Sie einen Praktikanten finden werden, der Ihnen die wichtigen Stellen gelb markiert.

Mit allerherzlichsten Grüßen,

Jemand, der sich selbstständig informieren kann.

Freitag, 21. August 2009

Die ersten Atheisten...

... waren Christen.

Von Wille und Allwissenheit

Freier Wille: die Fähigkeit sich ohne äußeren oder inneren Zwang für eine bestimmte Handlung zu entscheiden.
Allwissenheit: die postulierte Eigenschaft Gottes alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige zu wissen.



Wenn ich zum Beispiel mit der besten Frau der Welt alias meiner Freundin in eine Bar gehe, sie vor der Entscheidung zwischen Rot- und Weißwein steht und ich aus einem mysteriösen Grunde mit absoluter Sicherheit weiß, dass sie den Weißwein bestellt, dann kann sie sich per Voraussetzung nicht für den Rotwein entscheiden. Dabei ist zu beachten, dass ich sie in keinerlei Weise beeinflusse. Allein mein absolutes Wissen legt ihr Entscheidung fest und deswegen ist sie in dieser nicht mehr frei.



Beleuchten wir doch mal die Sache mit dem blöden Baum. Wenn man Christen fragt, warum Gott den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse ins Paradies gestellt hat, dann hört man zumeist folgendes: "Gott wollte, dass wir uns frei für oder gegen ihn entscheiden können." Aus dem gleichen Grunde hat Gott auch nicht den Nationalsozialismus, den Tsunami Ende 2004 oder Ursula von der Laien verhindert. Er will nicht in unseren freien Willen eingreifen.

Wie mein Weinbeispiel aber zeigt, braucht Gott überhaupt gar nicht einzugreifen, um mir meinen freien Willen zu nehmen. Alleine seine Allwissenheit legt alle meine Entscheidungen fest und nimmt mir den freien Willen. Wenn es also unter der Annahme von Gottes Allwissenheit keinen freien Willen gibt, dann hat Gott auch keine Ausrede mehr all das Schreckliche auf dieser Welt zu verhindern. Es sei denn natürlich Gott wäre ein menschenverachtender Sadist...

Donnerstag, 20. August 2009

Atheistische Erlebnisse


Sollte ich in der fernen Zukunft tatsächlich mal der Wahnvorstellung verfallen, dass sich einige Leser dafür interessieren könnten, wie ich dazu gekommen bin, diesen Blog zu gründen, dann wird die oben eingebettete Sendung einen wichtigen Platz in der nicht wirklich interessanten Geschichte einnehmen. Aber noch ist es nicht soweit...

The Atheist Experience ist eine Live-Sendung, die von der Atheist Community of Austin (ACA) in Texas, USA betrieben wird. Im Großteil der Show nehmen die Moderatoren Anrufe entgegen und richtig lustig wird es, wenn ein Fundi anruft. Man mag ja nicht glauben, was die so alles von sich geben. Leider scheint es in der letzten Zeit so zu sein, als wenn den USA die Fundis ausgingen.

The Atheist Experience gibt es bereits seit 12 Jahren und im Archiv könnt Ihr Euch die Videos ab 2004 online und für umme angucken. Ich hab bereits alle durch. Das Video oben zeigt ein Best Of und wurde zusammengestellt von FFreeThinker auf youtube.

Frage an die Theisten

Vergibt mir Gott eigentlich, wenn ich aufrichtig bereue, dass ich nicht aufrichtig bereue?

Montag, 17. August 2009

Nina Hagen reloaded

Die nicht gerade für ihren intellektuellen Tiefgang bekannte Wünstlerin Nina Hagen hat sich im Alter von 54 Jahren Taufen lassen. Nachdem es also Esoterik, Aliens, Buddhismus und Hinduismus nicht gebracht haben, geht für die Wünstlerin ein Kindheitstraum in Erfüllung.
"Ich wollte schon immer getauft werden, aber meine Eltern waren Atheisten."

Quellen: bz-berlin, Atheist Media Blog
Naaatürlich. Ihre atheistischen Eltern haben es Ihr verboten und Nina hat es dann einfach nicht geschafft sich Taufen zu lassen - 36 Jahre lang!

Oder um es mit den Worten eines Wiglaf Droste zu sagen:
Nina Hagen hat nicht mehr alle
fliegenden Untertassen im Schrank.

Sonntag, 16. August 2009

Von der Heilkraft der Evolutionstheorie


In diesem Video interviewt Richard Dawkins, ehemaliger Professor der Universität Oxford und wohl einer der bekanntesten Atheisten, Randolph Nesse, Professor der Psychologie an der Universität Michigan. Nesse präsentiert darin einen faszinierenden Einblick in die evolutionäre Grundlagen der Medizin sowie der Psychologie und wie diese die alltägliche Praxis der Medizin verändern können.

Es werden eine ganze Reihe von Themen angeschnitten, darunter das unintelligente Design des menschlichen Auges, die Beschränkungen der natürlichen Auslese oder wie die evolutionäre Sicht auf den menschlichen Körper, das Verständnis von Krankheitssymptome und der Langlebigkeit verändert.

Ein Abschnitt hat mich allerdings ganz besonders beeindruckt. Im vierten Teil des Videos etwa bei Minute 3:35 kommen die Beiden auf die Wirkung des Wissens um die evolutionären Gründe für Panikattacken auf Patienten zu sprechen. Hier die grobe Übersetzung:

Dawkins: Ihre Patienten, die unter Panikattacken leiden, finden Trost im Verständnis für den evolutionären Grund ihrer Panikattacken.

Nesse: Sie finden nicht nur Trost. Etwa 20% der Patienten werden sogar geheilt. Patienten sagen Dinge wie "Ich glaube es ist Krebs, Herr Doktor", "Ich habe einen Gehirntumor", "Ich glaube, dass ich ein Herzleiden habe". Ich antworte darauf: "Nein, nein, nein, die Testergebnisse zeigen, dass sie das nicht haben." Woraufhin die Patienten entgegnen "Aber ich könnte das doch haben".
Die Patienten haben nicht wirklich verstanden, was Panikattacken sind. Sobald ich Ihnen allerdings erkläre, dass Panikattacken Fehlalarme in ihrem "Fliehe-vor-den-Löwen" System sind [...], sagt einer von fünf Patienten "Oh, jetzt verstehe ich was das ist. Ich werde es einfach ignorieren." Diese leben dann einfach ihr Leben weiter und werden nicht mehr von Panikattacken geplagt.

Glaubt man also Nesse, so reicht allein das Wissen um die evolutionären Gründe für Panikattacken, um ein Fünftel aller Patienten von diesen zu heilen!

Samstag, 15. August 2009

Existenz Gottes nachweisbar?

Die Diskussion über die Existenz Gottes (oder auch Götter allgemein) läuft letztlich immer auf das Problem der Beweisbarkeit oder zumindest der Nachweisbarkeit hinaus. Sehr häufig zieht man fälschlicherweise den Schluss, eine Existenz von Göttern bleibe schlicht nicht nachweisbar, ebenso deren Nichtexistenz. Dies ist ein Trugschluss, zumindest für die meisten und am weitesten verbreiteten Gottesbilder. Sofern nur von einem Gott im pantheistischen Sinne die Rede ist, mag die Feststellung zutreffen, denn dieser Gott ist zwar Ursprung von allem, greift aber nicht ins Weltengeschehen ein.

Ganz anders sieht es da mit dem christlichen, jüdischen oder islamischen Gottesbild aus. Hier wird von Gebetserhörungen, Wundern, Heilungen, Zeichen, Gotteserfahrungen, Erscheinungen etc. gesprochen. Dies alles sind Behauptungen über Vorgänge die sich sehr wohl naturwissenschaftlich untersuchen lassen. Also wäre eine Beweisbarkeit zumindest dieser Aussagen möglich. Tatsächlich konnte bis heute kein seriöser Beleg dazu erbracht werden, es wäre schlicht eine Sensation, die sich weltweit herumgesprochen hätte.

Vieles was für Gläubige als Beleg für die Existenz Gottes gilt entpuppt sich bei genauer Überprüfung als (unbewusste) Selbsttäuschung, selektive Wahrnehmung, bewusster Betrug, logisch völlig falsch oder absolut belanglos.

Gebetserhörung z.B. ist ein Themengebiet was sich äußerst einfach untersuchen lässt. In einem Doppelblindversuch wurde z.B. die Wirkung von Heilsgebeten untersucht, mit der ernüchternden Erkenntnis, dass keinerlei positive Auswirkungen festgestellt wurden, ja sogar Patienten durch die besondere Erwartungshaltung und dem damit verbundenen psychischen Stress langsamer genesen sind. Natürlich argumentieren Gläubige dann, Gott liesse sich nicht vorführen. Solch eine Argumentation führt dann zu dem Umkehrschluss, dass wir durch genaue Beobachtung das Wirken dieses Gottes, so es denn vorhanden sei, völlig unterbinden könnten. Ein interessanter Gedanke, klingt ein wenig nach der Heissenberg'schen Unschärferelation und ist in diesem Zusammenhang natürlich völlig absurd.

Ähnlich verhält es sich auch mit den anderen Punkten. Fakt ist und bleibt, sobald eine Gottheit nach der zugrundeliegenden Lehre mit der Realität interagiert betritt sie das Forschungsgebiet der Naturwissenschaft, denn diese beschreibt die erfahrbare Realität. Es ist also unsinnig zu behaupten, es gäbe diesen interagierenden Gott irgendwie außerhalb des Rationalen. Deswegen ist es legitim und richtig die Frage nach Gott naturwissenschaftlich anzugehen, mit allen Konsequenzen.

Der "worst case" für einen Theisten wäre aber, und das klingt nun im ersten Moment vielleicht paradox, wenn die Existenz Gottes durch die Naturwissenschaft nachgewiesen würde. In diesem Fall würde Gott plötzlich zu einem untersuchbaren Gegenstand, einer natürlichen Erscheinung, keinem metaphysischen Wesen mehr. Damit ist klar, dass Gott immer nur ein Märchen bleiben kann.

Jesus und der Stein des Anstoßes

Manch einer wird sich wohl wundern, warum in den zufälligen Zitaten oben auf dieser Seite hin und wieder folgender Vers auftaucht:
"Wer von Euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie."
- Johannes 8:7
Es mag anmuten, dass dieser Vers nicht so ganz zu den anderen, eher übleren Zitaten der Bibel passt. Doch wenn man etwas tiefer schaut, dann erkennt man hier einige der Wesenszüge des moral-pachtenden Christentums...

Das Johannes-Evangelium (entstanden 50 oder auch 150 Jahre nach der vermeintlichen Kreuzigung) berichtet folgendes. Herr J. unterrichtet seine Schüler im Tempel und wird unwirsch von den bösen Schriftgelehrten und den noch böseren Pharisäern unterbrochen. Diese haben eine Frau auf frischer Tat beim Ehebruch erwischt und wollen wissen, ob sie die Frau nun zu Tode steinigen sollen, wie es das alte Testament vorschreibt. Daraufhin schreibt Herr J. mit seinem Finger etwas in den Dreck (leider erfahren wir nicht was) und sagt anschließend sein bekanntes Sprüchlein auf. Die Menge hat ein Einsehen und verkrümelt sich.

Mit diesem kleinen Appell an das schlechte Gewissen rettet Jesus also das Leben der Frau - als Mittel zum Zweck genial! Das würde ich jeden Tag genau so machen und sonntags zweimal - wenn ich denn so naiv wäre zu glauben, dass das Ganze auch realistischerweise funktionieren könnte. Wer aber glaubt, dass an dieser Methode was dran sei, der verhindere bitte die nächste Steinigung im Iran.

Es ist allerdings durchaus positiv anzumerken, dass Jesus das alte Testament und seine unmenschlichen Regeln hinterfragt. Solch eine kritische Sicht auf althergebrachte Dogmen kann man sich für einige Vertreter des modernen Christentums ja nur wünschen. Leider enden damit auch schon die positiven Aspekte dieser kleinen Geschichte.

Warum hat dieser Trick funktioniert? Jesus appelliert an das diffuse, schlechte Gewissen der aufgebrachten Menge und die ziehen nur deswegen den Schwanz ein, weil sie tatsächlich ein diffuses, schlechtes Gewissen haben. Was für ein Menschenbild! Wir sind alles kleine, dreckige Sünder.

Genau ein solch negatives Menschenbild wird nicht nur in dieser Geschichte sondern im gesamten Christentum stillschweigend vorausgesetzt. So offenbart sich dieses unter Anderem in den ersten Sätzen, die missionierende Christen so von sich zu geben pflegen. "Hast Du noch nie was schlechtes gemacht?" oder "Die Welt ist doch schlecht!" wären prominente Beispiele dafür.

Weiterhin erkennt man eines der wichtigsten Kontrollmittel innerhalb des Christentums. Jesus benutzt das diffuse, schlechte Gewissen, um die Menge in seinem Sinne zu manipulieren - hier natürlich für einen guten Zweck. Aber es bleibt eben eine Manipulation mit dem schlechten Gewissen als Mittel zum Zweck. Genau deswegen ist den Christen das schlechte Gewissen auch so wichtig. Heute schon onaniert?

Zum Abschluss möchte ich noch die gesellschaftlichen Implikationen dieser netten Story beleuchten. Die Steinigung war damals eine übliche Strafe für Ehebrecher und Teil des irdischen, wenn auch aus dem alten Testament stammenden Gesetzes. Jesus verhindert nun die Ausübung dieses Gesetzes mit dem Hinweis, dass wir Sünder nicht das Recht hätten, über andere Sünder zu urteilen und sie gemäß unserer Gesetze zu bestrafen. Nur Gott darf über uns Menschen richten und uns bestrafen. Die Gesetze, nach denen wir hier auf der Erde leben, bedeuten nichts. Glühwürmchen der Moral eben.

Freitag, 14. August 2009

Die 1 Gebote



Quelle: smbc-comics.com

Haben Sie Fragen über Gott?

Dann besuchen Sie die offizielle FAQ Seite. Dort werden alle relevante Fragen beantwortet!

Das bescheuertste Argument für den Glauben

Bäume.

An die geneigten Leser, die sich nicht allzusehr in das Thema Glauben vertieft haben: Ich mache keinen Scherz. Wenn man mit Gläubigen diskutiert, dann werden früher oder später - aber ganz bestimmt - Bäume als Beweis für Gottes Existenz angeführt. Das wird dann zum Beispiel so formuliert: "Guck Dir doch nur die Bäume an, wie kannst Du nicht an Gott glauben?"

An die geneigten Gläubigen, die sich in dieses Blog verirrt haben: Bäume beweisen nicht Gottes Existenz. Bäume beweisen nur Bäume.

Donnerstag, 13. August 2009

Ich bin nicht religiös!

Nein, weit gefehlt, dieser Satz stammt nicht von einem Atheisten, auch nicht von einem Agnostiker. Man hört ihn tatsächlich aus dem Munde der evangelikalen Christen. Ein aberwitziger Versuch jegliche Religionskritik auf einen scheinbaren Strohmann umzulenken, so scheint es.

Doch ist es wohl noch mehr, ein Sich-Abgrenzen vom so genannten Normal-Christen. Das sind Menschen, die gewöhnlich an Gott glauben und in die Kirche gehen, aber nicht der neu aufgekeimten fundamentalistischen Ideologie der Überchristen entsprechen, solche also, die sich nicht in ständigem Lobpreis-Halleluja-Pingpong den Ball der gegenseitigen Bestätigung zuspielen.

Wie viele hielten sich schon für die wahren Christen in den letzten 2000 Jahren? Machen wir uns auf eine neue unrühmliche Epoche des Christentums gefasst, welche Christen das Christsein absprechen möchte, Homosexuelle lieber in der geschlossenen psychologischen Anstalt als in der Politik hätte und den Islam wohl am liebsten durch Märtyrertum missionieren möchte. Nur eins wollen sie auf keinen Fall: Als das bezeichnet zu werden, was sie sind, zutiefst religiös.

"An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen" (Mt. 7:16), doch es scheint Fallobst zu sein...

Im Namen des Atheismus...

... wurde noch nie eine einzige Handlung begangen. Das ist schlicht und einfach unmöglich.

Immer wieder hört und liest man von Gläubigen das Argument, dass furchtbare Taten im Namen des Atheismus begangen wurden. Meistens werden hier dann Hitler, Stalin und Mao in einem selbstgerechten Atemzug genannt. Abgesehen davon, dass Hitler Katholik war und von den antisemitschen Schriften Luthers inspiriert wurde, ist es schon rein formallogisch unmöglich eine Handlung mit dem Atheismus zu begründen.

Damit man innerhalb eines Gedankensystems einen Schluss ziehen kann, muss es mindestens zwei Grundannahmen (Prämissen, Axiome) geben. Mit der alleinigen Aussage, dass der Weihnachtsmann die Geschenke bringt, werden keine Eltern ihre Kinder zu einem ordentlichen Betragen bewegen können. Erst wenn sie zusätzlich behaupten, dass nur brave Kinder Geschenke bekommen, werden sich die geschenkgeilen Blagen die letzten vier Tage vor Weihnachten einen Hauch besser benehmen.

Wie im ersten Post klargestellt wurde, beantwortet der Atheismus eine einzige Frage und stellt daher eine Weltanschauung mit nur einer Grundannahme dar. Deswegen kann man eine Handlung niemals mit dem Atheismus begründen. Anders ausgedrückt gibt es keine logische Argumentationskette, die mit "Es gibt keinen Gott" anfängt und bei "deshalb ermorde ich alle Juden" endet.

Hitler, Stalin und Mao konnten gar nicht im Namen des Atheismus die vielen Millionen umbringen. Diese schrecklichen Taten wurden vielmehr im Namen von verblendeten, menschenverachtenden und fundamentalistischen Ideologien begangen. Hitler hat im Namen des deutschen Nationalsozialismus 55 Millionen Menschen in den Tod geschickt, Stalin 30 Millionen für seine kommunistische Diktatur und Mao 76 Millionen für sein machtbesessenes Ego.

Das alles sind Ideologien mit alleinigem und absolutem Wahrheitsanspruch, die mit bestialischen Strafen drohen, sollte man es wagen diese zu hinterfragen. Religiöse Ideologien verschieben im allgemeinen nur diese Androhungen in das Leben nach dem Tod. Die Taten der genannten Diktatoren stehen also nicht in Opposition zur Religion sondern in Eintracht daneben.

Ein Schritt voraus

Anzahl der Götter an die Monotheisten nicht glauben: 1507
Anzahl der Götter an die Atheisten nicht glauben: 1508

Natürlich ist diese Liste unvollständig...

Mittwoch, 12. August 2009

Der Mythos der Pascal'schen Wette

Fragt man gottgläubige Menschen nach einer Begründung für den Glauben, so wird man oft mit einer seltsam anmutenden Rechnung konfrontiert, die einst der französische Mathematiker Blaise Pascal als Wette formulierte. Vermutlich selbst als Scherz gedacht, stellte er folgende Thesen auf:
  • So unwahrscheinlich die Existenz Gottes auch sein möge, man stellt sich doch besser an ihn zu Glauben, denn liegt man richtig, wird einem Gottes ewige Gnade zuteil. Liegt man falsch spielt es keine Rolle.
  • Glaubt man aber nicht an Gott und liegt damit falsch, so landet man in der Verdammnis, liegt man richtig ist es wiederum egal.
  • Besser ist es daher man glaubt.
Viele Christen führen auch heute noch diese Wette ins Feld um für ihren Glauben zu werben oder ihn zu begründen, ohne die Kenntnis der logischen Fehlschlüsse die sie beinhaltet.

Der erste logische Fehlschluss liegt bereits in der Annahme, man könne aus rein taktischer Überlegung heraus glauben. Man kann so tun, als glaube man - was heuchlerisch wäre. Ist dieser Gott aber allwissend so wird dies zu einem nicht unerheblichen Problem führen.

Der zweite logische Fehlschluss liegt in der Prämisse die dieser Wette zugrunde liegt. Namentlich die des einzig existierenden christlichen Gottes. Pascals Wette ist, wie oben formuliert, auf jeglichen Götterglauben zu übertragen. Bei wohl mehr als 300.000 Gottheiten ist die Wahrscheinlichkeit zu irren und dem falschen anheimzufallen nicht unerheblich. Die Frage ist dann, ob der zwangsläufig dadurch bedingte agnostische Atheismus einem eventuell tatsächlich vorhandenen Gott nicht schmeichelhafter ist, denn nicht jede Gotteshypothese geht von einem rachsüchtigen, egozentrischen Gott aus. Gerade dieser zweite Punkt erschließt sich denen nicht, die die Fähigkeit verloren haben über den eigenen Tellerrand zu schauen.

Drittens geht Pascal davon aus, dass Glaube auch im Falle der Nichtexistenz Gottes keine Nachteile bringe. Dem kann man entgegnen, dass der Glaube einen immensen Zeitaufwand, teilweise unnötige Entbehrungen und Gesetzlichkeiten, ja sogar unnötige Auseinandersetzungen bis hin zu Kriegen mit sich bringen kann und nachweislich brachte.

Ach Du heilige Seife


Quelle: failblog.org

Gottes Gaben

Der Benediktinerabt Johannes Eckert vom Kloster Andechs [...] erläutert [...], dass Himmel nur richtig verstanden werden könne, wenn man wie im Englischen zwischen “Sky, dem Himmel der Raumfahrer” und “Heaven, dem Lebensbereich Gottes” unterscheidet. Laut ZDF hofft Eckert, dass am Ende alle Menschen in den Himmel kommen, aber Gott respektiere die Freiheit des Menschen, von daher müsse es die Hölle als Ort der Gottferne geben.

Quelle: Atheist Media Blog
Die Hölle als Geschenk Gottes an uns Menschen. Es ist nicht zu fassen. Ich denke, dass da jemand seinen moralischen Kompass mal wieder eichen muss.

Die Gefahren des militanten Atheismus


Quelle: atheistcartoons.com

Dienstag, 11. August 2009

Glaube konsequent zu Ende gedacht

Wenn man einmal spaßeshalber die kruden Glaubensannahmen einer Religion akzeptiert, dann werden viele der sonst abstrusen, religiös motiverten Handlungen rational, also innerhalb des Glaubenssystems denkend, nachvollziehbar. Aber selbst- verständlich nicht immer...

Gehen wir also von folgenden Glaubensannahmen aus.
  1. Das Ziel des Gläubigen ist es, nach seinem körperlichen Tod in den Himmel zu kommen.
  2. Das Ziel einer Mutter ist es sicherzustellen, dass auch ihre Kinder in den Himmel kommen.
  3. Stirbt ein Kind vor der Geburt, dabei oder kurz danach, dann kommt es 100prozentig in den Himmel.
  4. Nicht alle Menschen kommen in den Himmel und die Kriterien für den Einlass umfassen den Glauben und/oder die Handlungen des Menschen.
  5. Das heißt also, dass nach der Geburt die Wahrscheinlichkeit in den Himmel zu kommen, sinkt. Schließlich kann man nicht ausschließen, dass das Kind zu einem Mörder, einem Dieb, einem Andersgläubigen, einem Atheisten oder gar zu einer Familienministerin werden könnte.
Natürlich ist mir bewusst, dass nicht alle Gläubigen obige Annahmen akzeptieren. So habe ich z.B. Prädestination ausgeschlossen. Nehmen wir aber mal an, dass eine frisch gebackene Mutter an die genannten Punkte glaubt. Was müsste diese dann mit ihrem Neugeborenen tun, um 100prozentig sicher zu stellen, dass ihr Kind in den Himmel kommt?



Bisher galt die Argumentation für alle Religionen, in denen die Glaubensannahmen 1)-5) vorkommen. Weiter spinnen möchte ich den Faden aber für das Christentum und dies speziell unter dem Gesichtspunkt einer der gesellschaftlich bedenklichsten Eigenschaften dieses Glühwürmchens der Moral.
  1. Gott vergibt alle Sünden, solange man nur aufrichtig bereut.
Die im Glaubenssytem rationale Handlung der Mutter wäre es also, ihr Neugeborenes sofort nach der Geburt zu töten und dann aufrichtig zu bereuen. Aber dem indifferenten Universum sei es gedankt, dass Christen in ihrem irrationalen Glauben manchmal auch irrational Handeln.

Übrigens hebt Punkt 6) Punkt 5) nicht auf. So tausche man einfach die Familienministerin in Punkt 5) mit "der Möglichkeit nicht aufrichtig zu bereuen" aus und erkenne - allerdings im nicht-biblischen Sinne.

Montag, 10. August 2009

Der agnostische Atheist

Die Geschichte beginnt hier...

... und mit einer Definition, die gleich zu Anfang über eines der üblichen Missverständnisse bezüglich Atheisten aufklären soll. Was glaubt ein Atheist?

Da ein Theist jemand ist, der an die Existenz mindestens eines Gottes glaubt, ist folglich ein Atheist jemand, der eben nicht an die Existenz eines Gottes glaubt. Die atheistische Weltanschauung ist also die Antwort auf exakt eine und nur eine Frage: Glaubst Du an einen Gott? - Nein.

Desweiteren ist ein Agnostiker jemand, der annimmt, dass die Existenz oder Nicht-Existenz eines Gottes grundsätzlich nicht beweisbar ist. Leider bezeichnet im Deutschen der Gegensatz zum Agnostiker - namentlich der Gnostiker - nicht jemanden, der glaubt Gottes Existenz oder Nicht-Existenz beweisen zu können, sondern eine religiöse Strömung aus dem 2. und 3. Jahrhundert. Schade, aber das soll mich nicht davon abhalten, das Wort "Gnostiker" als Gegensatz zum "Agnostiker" zu verwenden.

Um das Ganze zu verdeutlichen, kann man sich folgendes Szenario vorstellen. Jemand wirft eine Münze und fragt ob es Kopf oder Zahl ist, ohne jedoch die Hand zu heben.

Der gnostische Theist behauptet, dass es Kopf ist und dass er es beweisen kann.
Der gnostische Atheist behauptet, dass es Zahl ist und dass er es beweisen kann.
Der agnostische Theist glaubt, dass es Kopf ist, kann es jedoch nicht beweisen.
Der agnostische Atheist lehnt die Behauptung, dass es Kopf ist, ab und glaubt, dass man weder das eine noch das andere jemals wird beweisen können.

Ich bin ein agnostischer Atheist. Ich glaube nicht an einen Gott und glaube, dass man weder seine Existenz noch seine Nicht-Existenz beweisen kann.

Freie Diskussion

An dieser Stelle darf dann über alles diskutiert werden, dass im Bezug zum Thema dieses Blogs steht, aber nicht direkt zu einen Beitrag passt. Höllendrohungen, sachdienliche Hinweise (i.e. Themen und Links), Lob und allgemeine Kritik gehören also hierhin.

Sollte außerdem ein Gläubiger einen Gottesbeweis kennen, der nicht auf einen logischen Fehlschluss beruht, dann wäre ich sehr daran interessiert. Es wäre der erste.


Einladung

Aus guten Gründen ist dieser Blog als Teamblog angelegt. Einerseits steckt doch beträchtlich viel Zeit und Aufwand in den Beiträgen - auch wenn es manchem nicht so erscheinen mag. Da das Thema Glaube und Religion schier endlos ist, werde ich alleine schon aus Zeit- und Bockgründen nicht alles beackern können. Im Gegensatz zu Leid ist geteilte Arbeit wirklich halbe Arbeit.

Andererseits schaue ich natürlich aus meiner ganz persönlichen Sicht auf das Thema. Daher würde ich wohl so einige Aspekte nicht bearbeiten, wenn ich diesen Blog alleine betreiben würde. Wie die meisten Menschen tendiere ich dazu, über Themen zu schreiben, von denen ich glaube, mich mit diesen auszukennen. Ich bin mir aber sicher, dass sich der Leser sicherlich nicht für das zwanzigste Glaubensargument und seiner formallogischen Widerlegung interessiert. Fünfzehn reichen da völlig.

Wenn also jemand etwas zu diesen Blog beitragen möchte, so kann er das gerne tun. Schickt mir einfach eine Email mit einem Entwurf Eures Beitrags und wir schauen dann mal, ob sich eine Veröffentlichung hier lohnt. Dabei könnt Ihr über alles schreiben, was im weitesten Sinne mit dem Thema Glauben und Religion zu tun hat. Lasst Euch einfach von den bereits vorhandenen Beiträgen inspirieren.

Außerdem möchte ich niemanden, der hier bereits veröffentlicht hat, dazu zwingen noch mehr zu tun. Ich weiß, dass das viel Arbeit ist und jeder soll nur soviel beitragen, wie er oder sie Zeit und Lust hat. Ich freue mich über jeden Beitrag.

Diese Einladung gilt überraschenderweise auch für gläubige Menschen. Wenn man sich als Atheist einige Zeit im gläubigen Teil des Internets bewegt hat, dann fragt man sich unweigerlich, wo denn die moderaten Gläubigen sind, die gegen die erschreckenden Absurditäten der fundamentalistischen Seite auf begehren. Natürlich gibt es solche Gläubige. Aber für meinen Geschmack sind das zu wenige und die, die es gibt, sind zu leise. Genau diesen möchte ich hier die Gelegenheit geben, sich für ihre Sache einzusetzen.

Dabei ist natürlich zu beachten, dass sich dieser Blog kritisch mit dem Glauben auseinander setzt. Beiträge, die bloß von der wunderbaren, lebendigen Beziehung mit Jesus berichten oder aufzeigen, warum Allah uns Atheisten in die Hölle werfen wird, werden sicherlich nicht veröffentlicht werden.

Desweiteren könnt Ihr uns auch gerne auf interessante Zeitungsartikel, Internetseiten, Fotos, Videos und ähnlichem aufmerksam machen oder mir ein Thema zur Bearbeitung vorschlagen.



Hinweise für Co- und werdende Autoren:
  • Ihr könnt über alles schreiben, was im weitesten Sinne mit dem Thema Religion und Glauben zu tun hat. Sei es nun die Demontage von Glaubensargumente, ein Abriss der Kirchengeschichte, die kritische Betrachtung aktueller Nachrichten, die persönliche Dekonvertierungsgeschichte, die Offenlegung politischer Ziele fundamentalistischer Glaubensvereinigungen oder die Berichterstattung über neue Erkenntnisse aus der Evolutionsbiologie, der Abiogenese oder der Kosmologie.
  • Ein Beitrag sollte in sich geschlossen und für sich selbst verständlich sein.
  • Schreibt nicht allzu kompliziert. Stellt Euch beim Schreiben einfach vor, dass Ihr jemandem die Sache erklärt, der sich nicht mit dem Thema auskennt.
  • Die Länge der Beiträge sollte eine ausgedruckte Seite nicht deutlich überschreiten. Wir wollen das Ganze hier kurzweilig gestalten.
  • Schmückt Eure Beiträge mit einigen Links, wenn Ihr das für sinnvoll haltet.
  • Denkt an die Labels, aber seit sparsam mit neuen.
  • Die Beiträge sollen Blocksatz verwenden.
  • Die Breite des Textteils beträgt zur Zeit 400 Pixel. Achtet bitte darauf, wenn Ihr Bilder oder Videos einbettet. In den meisten Fällen müsst Ihr sowohl die Breite als auch die Höhe anpassen, wobei Ihr das ursprüngliche Seitenverhältnis beibehalten solltet. Beachtet auch, dass die Vorschaufunktion im Editor hier, den Beitrag mit einer falschen, nämlich zu großen Breite anzeigt.
  • Ich behalte mir es vor fehlerkorrigierend in die Beiträge einzugreifen - wobei ich weiß, dass das hauptsächlich für mich gelten sollte.
  • Das alles sollen Vorschläge sein. Jedem Autor soll es frei stehen, diese zu ignorieren.

Über dieses Blog

Dieser Blog soll über das Thema Glauben und Religion aus atheistischer Sicht informieren und richtet sich dabei in erster Linie an Menschen, die sich nicht oder nur wenig mit diesem Thema beschäftigt haben. Dabei soll ein breites Spektrum an Aspekten abgedeckt werden. Unter anderem werden Standardargumente und Ihre Widerlegungen präsentiert, die Grundlagen und die Geschichte diverser Religionen beleuchtet, aktuelle Nachrichten aus der Sicht eines Atheisten besprochen und die Naturwissenschaft als beste Methode zur Wahrheitsfindung propagiert.

Offensichtlich stehe ich dem Glauben kritisch gegenüber, aber um das mal ganz klar zu sagen. Ich halte nicht alle Gläubige für naive Vollidioten. Das absolute Gros sind nette, rücksichtsvolle und intelligente Menschen, die genau so ein ruhiges Leben führen möchten wie ich. Ich kann zwar nicht nachvollziehen, warum sie glauben. Aber es soll jedem Menschen zustehen, zu glauben, an was auch immer er oder sie möchte.

Ich habe allerdings keinen besonderen Respekt vor den sogenannten religiösen Gefühlen. Wie auch jede andere Weltanschauung, Ideologie und Idee werde ich den Glauben und die Religion da kritisieren, wo sie es verdient haben. Für mich ist Blasphemie eine Straftat ohne Opfer und mithin keine Straftat. Wenn der Glaube einer kritischen Begutachtung nicht standhält, dann hat der Gläubige eben Pech gehabt.

Ein echtes Problem habe ich aber dann, wenn Menschen im Namen ihres Glaubens denken, anderen vorschreiben zu müssen, was man zu tun und was man zu lassen hat. Wenn Gläubige aus religiösen Gründen gegen Abtreibung sind, dann sollen sie es einfach nicht tun. Wenn Sie aber ihre Meinung gesetzlich verankern wollen, dann werde ich nicht nur dieses Vorhaben angreifen, sondern ihren gesamten Glauben demontieren. Ähnliches gilt für die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften oder die Trennung von Kirche und Staat.

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