Donnerstag, 10. September 2009

Das Recht des Stärkeren

Eine der wirklich wenigen Eigenarten des Glaubens, die mich tatsächlich dazu veranlassen, in Verachtung auf den Gläubigen herabzuschauen, ist die rückgratlose, sich selbst entwürdigende und nicht zu rechtfertigende Milde der Gläubigen zu ihrem ach so großartigen Gott. Jede Handlung Gottes wird als gerecht und gerechtfertig akzeptiert, weil es eben Gott ist der handelt. Alles Gute und vorallem Schlechte auf dieser Welt wird als Teil des diffusen göttlichen Plans interpretiert und einfach deswegen akzeptiert, weil Gott eben Gott ist und er es als solcher besser weiß.

Wenn eine Millionen Tutsis innerhalb von 100 Tagen zerstückelt werden, dann greift Gott nicht ein, um ja nicht unseren freien Willen zu beeinträchtigen. Wenn Gott mit einer Tsunami  230.000 Menschenleben sinnlos vergeudet, dann geschieht das mit Sicherheit zu unserem Besten. Wenn Gott, der um Größenordnungen fleissigste Abtreibungsarzt, jedes Jahr abermillionen Föten abtreibt, dann gehört das zu seinem großem Plan. Hinterfragt werden darf das alles nicht, weil Gott eben Gott ist und es gilt immer noch das Recht des Stärkeren.

An was für einen mickrigen, moralisch und intellektuell beschränkten Gott glaubt Ihr eigentlich? Glaubt Ihr denn wirklich, dass sich Euer allmächtiger und allwissender Gott nicht in einer sachlichen Debatte für seine Taten rechtfertigen könnte?