Nachdem die Schweiz mit einer Volksinitiative im letzten Dezember runde Türmchen mit Balkon verbot, hat Belgien nun vor Kurzem aufgeholt und stellte das öffentliche Tragen von Bettlaken unter Strafe. Diesen Ausgleich lassen sich die Eidgenossen natürlich nicht bieten und wollen nachlegen. Etwas unkreativ soll es dann aber ebenfalls Bettlakenträgerinnen treffen.
Philipp Müller, laut Eigenauskunft Mitglied des Vorstandes der schweizerischen FDP, erklärte der 20 Minuten, warum er dieses Ansinnen für Weise und Gerecht erachtet:
Die Burka ist ein textiles Gefängnis. Gemäß führenden Islamgelehrten ist sie im Koran nicht vorgeschrieben. Die Burka ist deshalb ein rein politisches Symbol für den radikalen Islam.
Na, hier weiß aber jemand ganz genau, wie der wahre Islam aussieht. Ich bin da etwas bescheidener und möchte an die Proteste gegen ein Gesetz zur Stärkung der Frauenrechte in Mali vergangenes Jahr erinnern, die von überraschender Seite kamen. Von Frauen. Indoktrination? Sicher, aber welches Gesetz verbietet nochmal Indoktrination?
Wichtig ist einfach, dass wir diese längst fällige Diskussion über unsere schweizerische und über die europäische Identität jetzt führen.
Ach, ja, die zu viel bemühte Identität. Wessen Identität hängt aber davon ab, ob sich ihm unbekannte Personen ein Bettlaken über den Kopf ziehen? Meine gewiss nicht.