Ein fiktives Zitat:
„Einer bleibt von aller Kritik ausgeschlossen, das ist Gott. Das kommt daher, dass jeder fühlt und weiß: Er hat immer recht und er wird immer recht haben. In der kritiklosen Treue, in der Hingabe an Gott, die nach dem Warum im Einzelfalle nicht fragt, in der stillschweigenden Ausführung seiner Gebote liegt unser aller Glaube verankert.“
Das klingt doch sehr nach einer typischen Rede eines Fundametalgläubigen. Der Schritt vom fiktiven zum wirklichen Zitat ist allerdings erstaunlich klein. Dazu braucht man nur die folgenden Ersetzungen durchzuführen
Gott -> Führer
Glaube -> Nationalsozialismus
Gebote-> Befehle
und schon ist man bei einer Rede von Rudolf Heß aus dem Jahre 1934 gelandet. Hatte ich nichtmal geschrieben, dass sowohl die Religion und als auch Diktaturen Formen von Ideologien mit alleinigem und absolutem
Wahrheitsanspruch darstellen? Die Auffassung vom Nationalsozialismus als politische Religion erscheint im Lichte dieses Zitat umso gerechtfertigter.